Kooperationsvorhaben der Landesseniorenvertretung NRW und des Forums Seniorenarbeit NRW
Entlassmanagement bezeichnet die strukturierte Organisation der Entlassung von Patient:innen aus stationären Einrichtungen – etwa Krankenhäusern oder Rehabilitationskliniken – zurück in ihr häusliches oder betreutes Umfeld. Ziel ist es, eine lückenlose Weiterversorgung sicherzustellen und mögliche Risiken oder Versorgungsbrüche zu vermeiden.
Gerade für ältere Menschen können diese Übergänge mit erheblichen Unsicherheiten verbunden sein: unklare Informationen, fehlende Anschlussversorgung oder mangelnde Koordination zwischen Einrichtungen und ambulanten Diensten erschweren oft eine selbstbestimmte Rückkehr in den Alltag. Fehlende Orientierung und Überforderung im familiären Umfeld sind häufig die Folge.
Um hier Orientierung zu geben und Versorgungssicherheit zu fördern, haben sich die Landesseniorenvertretung NRW (LSV) und das Forum Seniorenarbeit NRW (FSA) zu einem gemeinsamen Kooperationsvorhaben zusammengeschlossen.
Im Mittelpunkt steht die Überarbeitung einer bereits bestehenden Broschüre der LSV zum Thema Übergangs- und Entlassmanagement. Diese wird im Rahmen der Kooperation an neue fachliche, rechtliche und praxisbezogene Anforderungen angepasst – und unter Berücksichtigung barrierearmer Kommunikationsformen wie Leichter Sprache und Checklisten weiterentwickelt.
Zielsetzung
Mit dem gemeinsamen Projekt verfolgen LSV und FSA folgende Ziele:
- Sensibilisierung für das Thema Entlassmanagement im Alter und dessen Bedeutung für Versorgungssicherheit und Selbstbestimmung.
- Stärkung der Informationskompetenz älterer Menschen und ihrer Angehörigen in kritischen Übergangssituationen – etwa bei der Entlassung aus dem Krankenhaus oder einer Reha-Einrichtung.
- Einbindung kommunaler Perspektiven und Praxiserfahrungen durch Beteiligung der Seniorenvertretungen vor Ort.
- Entwicklung eines praxisnahen, barrierearmen Produkts mit hoher Anwendbarkeit und klarer Handlungsorientierung.
Warum das Thema so wichtig ist
Übergänge im Versorgungsgeschehen sind oft mit Unsicherheiten, Informationsdefiziten und Versorgungsbrüchen verbunden. Besonders ältere Menschen sind hiervon betroffen – etwa beim Übergang vom Krankenhaus zurück in die eigene Wohnung. Fehlende Koordination und unklare Zuständigkeiten führen nicht selten zu gesundheitlichen Risiken und Überforderungen im familiären Umfeld.
Seniorenvertretungen nehmen in diesem Kontext eine zunehmend wichtige Rolle ein: Sie vermitteln zwischen Betroffenen, Angehörigen und Versorgungsträgern und benötigen dafür verlässliche Informationen, praxistaugliche Materialien und Handlungswissen.
Auftaktveranstaltung am 08. September 2025
Der offizielle Startschuss für die Kooperation fällt am 08.09.2025 in Düsseldorf im Rahmen eines ganztägigen Workshops. Dort werden:
- aktuelle fachliche und rechtliche Entwicklungen im Entlassmanagement vorgestellt,
- kommunale Perspektiven eingebracht,
- Erfahrungen aus der Praxis diskutiert und
- erste Impulse für die inhaltliche Weiterentwicklung der Broschüre gesammelt.
Fachlicher Input
Fachlicher Input I

Daniela Brüker-van Heek ist Dipl. Sozialgerontologin und als Wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Kuratorium Deutsche Altershilfe in der Fach- und Koordinierungsstelle der Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz für den Arbeitsbereich Pflegeberatung zuständig.
Fachlicher Input II
Perspektiven aus der kommunalen Praxis
Edeltraut Krause, Vorstandsmitglied Landesseniorenvertretung
Nordrhein-Westfalen
Zielsetzung und Zielgruppe
Ziel ist es, mit Beteiligung der Teilnehmenden Grundlagen für eine aktualisierte, nutzerorientierte Publikation zu schaffen, die anschließend breit in der Fachwelt und Öffentlichkeit verbreitet wird.
Das Format richtet sich nur an Mitglieder von Seniorenvertretungen.
Eine Anmeldung ist hier möglich.
Letzte Aktualisierung: 1. August 2025