Daseinsvorsorge vor Ort stärken: Von der Seniorenarbeit zu Versorgungssicherheit (DavOr)
Die Organisation und Gewährleistung pflegerischer Versorgung sowie unterstützender Angebote für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen stellt Familien, Kostenträger, Kommunen und die Gesellschaft vor erhebliche Herausforderungen. Neben dem demografischen Wandel treffen derzeit der wachsende Pflegebedarf, Fachkräftemangel und sich verändernde Formen zivilgesellschaftlichen Engagements auf teils unzureichend ausgebaute oder wenig bekannte lokale Unterstützungsstrukturen.
Eine wichtige Säule in der pflegerischen Infrastruktur Nordrhein-Westfalens bilden die Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz, der Pflegewegweiser NRW, die Kontaktbüros Pflegeselbsthilfe sowie die Wohnberatungsstellen. Diese Angebote leisten zentrale Beiträge zur Beratung, Orientierung und Entlastung – sind jedoch nicht flächendeckend in allen 427 Kommunen präsent oder ausreichend bekannt. Gleichzeitig engagieren sich vielerorts Ehrenamtliche im Vor- und Umfeld von Pflege: Sie entlasten pflegende Angehörige, ergänzen professionelle Angebote und bringen eigene Kompetenzen ein. Oft scheitert die Nutzung und Weiterentwicklung dieser vorhandenen Strukturen jedoch nicht am fehlenden Angebot oder mangelnder Engagementbereitschaft – sondern an der Sichtbarkeit und Zugänglichkeit bestehender Strukturen sowie an niedrigschwelligen Einstiegsmöglichkeiten für bürgerschaftliches Engagement.
Projektansatz: Lokale Daseinsvorsorge stärken
Genau an diesem Punkt setzt das Projekt „Daseinsvorsorge vor Ort stärken: Von der Seniorenarbeit zur Versorgungssicherheit“ an. Ziel ist es, vorhandene Informations-, Beratungs-, Entlastungs- und Unterstützungsangebote des Landes, der Kommunen, der Pflegekassen und Förderprogramme besser in den Lebenswelten älterer Menschen, engagierter Bürger:innen, pflegebedürftiger Personen und ihrer Angehörigen zu verankern – und zugleich kommunales Engagement in der Daseinsvorsorge systematisch zu fördern. Nur durch die Etablierung eines funktionierenden Netzwerks aus ehrenamtlichen und professionellen Unterstützungsleistungen kann die Daseinsvorsorge nachhaltig sichergestellt werden.
Der Ansatz des Projekts fokussiert sich auf die Stärkung kommunaler Verantwortungsträger:innen und Strukturen. Als primäre Zielgruppe richtet sich das Projekt daher an Kommunen und lokale Akteur:innen aus den Bereichen Pflege, Seniorenarbeit und Engagementförderung. Durch gezielte Information, Qualifizierung und Vernetzung dieser Schlüsselakteure sollen mittelbar auch die Bürger:innen vor Ort profitieren – insbesondere durch:
- der Sichtbarmachung von bedarfsgerechten Angeboten und Strukturen im (vor-)pflegerischen Bereich und
- der (Weiter-)Entwicklung informeller Hilfsangebote.
Ziele vor Ort: Für eine nachhaltige Pflegeinfrastruktur
Im Mittelpunkt stehen Information, Vernetzung und Qualifizierung kommunaler Akteur:innen. Konkret verfolgt das Projekt drei zentrale Ziele:
- Engagement im Pflegeumfeld gezielt stärken – neue Zugänge schaffen und Potenziale bisher ungenutzter Engagierter aktivieren.
- Überregionale Unterstützungs- und Beratungsangebote lokal sichtbar machen – bestehende Strukturen besser zugänglich und nutzbar gestalten.
- Kommunen als Ermöglicher fördern – in ihrer Rolle als Knotenpunkte für Engagement und Pflege.
Vor Ort – dort, wo Menschen leben und gepflegt werden – möchte das Projekt dazu beitragen:
- bestehende Unterstützungs- und Beratungsangebote wie zum Beispiel die Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz, den Pflegewegweiser NRW, die Kontaktbüros Pflegeselbsthilfe sowie die Wohnberatungsstellen für pflegebedürftige Personen und ihre Angehörigen bekannter zu machen und zugänglich zu gestalten;
- konkrete, niedrigschwellige Zugänge für Engagement im Vor- und Umfeld von Pflege zu schaffen;
- kommunale Netzwerke aus haupt- und ehrenamtlichen Akteuren zu fördern und zu verstetigen.
Vorgehen und Formate
Mit vielfältigen Veranstaltungsformaten – von Präsenz-Workshops bis hin zu digitalen Kurzimpulsen und Good-Practice-Vorstellungen – bieten wir Kommunen praxisnahe Unterstützung. Unser Angebot verbindet Wissenstransfer, Qualifizierung und Netzwerkbildung und fördert den Dialog zwischen Verwaltung, Zivilgesellschaft und professionellen Akteuren.
Bestehende überregionale vom Land NRW und den Kassen geförderte Beratungs-, Informations- und Unterstützungsangebote wie die Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz, der Pflegewegweiser NRW, die Kontaktbüros Pflegeselbsthilfe sowie die Wohnberatungsstellen werden inhaltlich mitgedacht. Ihre Materialien und Erfahrungen fließen in die Entwicklung von Inhalten und Formaten ein.
Öffentlichkeitsarbeit
Für die Öffentlichkeitsarbeit wird im Laufe der Projektzeit die Infrastruktur des Forum Seniorenarbeit NRW (KDA) genutzt. Informationen zum Projekt, Veranstaltungshinweise und aktuelle Entwicklungen sind dort abrufbar: www.forum-seniorenarbeit.de/davor
Fördergeber
Gefördert wird das Projekt durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW), die Landesverbände der Pflegekassen und den Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV).
Hier finden Sie in Kürze das Logo des Projekts, der Fördergeber:innen und Partner:innen.
Letzte Aktualisierung: 13. Oktober 2025