Kultur über das Telefon: Projekt „Bei Anruf Kultur“ bringt kulturelle Angebote telefonisch nach Hause

Über Ohren statt Augen – kulturelle Teilhabe für alle

Quelle: Canva

Was als kreative Antwort auf die Isolation während des Pandemie-Lockdowns begann, ist heute ein bundesweit einzigartiges kulturelles Teilhabeprojekt: „Bei Anruf Kultur“ bringt seit 2020 Kunst und Kultur direkt ins Wohnzimmer – über das Telefon, live, barriere- und kostenfrei. Ins Leben gerufen durch den Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg e.V. (BSVH) und dem Büro für Inklusion und demografiefeste Lösungen grauwert, richtet sich das Angebot an Menschen, die Museen und Ausstellungen nicht oder nur schwer vor Ort besuchen können. Ob blind oder sehbehindert, mobilitätseingeschränkt, finanziell oder gesundheitlich beeinträchtigt – „Bei Anruf Kultur“ öffnet mit Hörführungen deutschlandweit die Türen zu über 100 Museen und Kultureinrichtungen. Museen und kulturelle Einrichtungen erhalten so die Chance, ihr barrierefreies Angebot für mehr Inklusion auszubauen und neue Zielgruppen zu erreichen. Guides werden dazu praxisnah im Umgang mit Audiodeskription und in inklusiver Vermittlungskompetenz geschult.

Auf der Projektwebseite können Teilnehmende nach Angeboten zu ihren individuellen Interessen über die Filterfunktion suchen. Zu der großen Anzahl an unterschiedlichen Angebots-Kategorien gehören zum Beispiel Kunst und Literatur, Archäologie, Fotografie, Maritimes oder Natur und Wissenschaft. Zudem können Angebote auch konkret nach Bundesländern und Orten gefiltert werden.

So funktioniert’s

Einwählen per Telefon
Nach der Anmeldung zu einem Angebot erhalten Teilnehmende eine Festnetznummer, die sie 2-3 Minuten vor Beginn anrufen.

Professionell führen lassen
In rund 60 Minuten führen erfahrende Kunstvermittler:innen durch Ausstellungen und beschreiben die Exponate und Räume detailliert und lebendig. Während der Führung sind alle Teilnehmenden stumm geschaltet, sodass Hintergrundgeräusche nicht störend wirken.

Interaktiv teilnehmen
Nach etwa 20 bis 30 Minuten wird das Gespräch eröffnet – Fragen und Anregungen finden nun ihren Raum für Austausch. Hierfür wird die Stummschaltung aufgehoben.

Alle Informationen zum Projekt und den Angebotskatalog können auch unter den unten stehenden Links nachgelesen werden.

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