Caring Communities stärken – Engagement und Sorgekultur gemeinsam weiterdenken 

Am 1. Dezember 2025 fand in Essen die Fachveranstaltung „Caring Communities – Wer sorgt mit? Freiwilliges Engagement in der Kommune zwischen Pflege, Verantwortung und Vielfalt“ statt. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von den Projekten Forum Seniorenarbeit NRW, DavOr – Daseinsvorsorge vor Ort stärken und den Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz ausgerichtet und brachte gut 130 Fachpersonen aus Senior:innenarbeit, kommunaler Verwaltung, Politik und zivilgesellschaftlichem Engagement in einen intensiven Austausch.  

Im Zentrum stand die Frage, wie freiwilliges Engagement im Vor- und Umfeld von Pflege als strategische kommunale Gestaltungsaufgabe verankert und weiterentwickelt werden kann. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels gewinnen sorgende Gemeinschaften als Brücke zwischen Alltagsunterstützung, Teilhabe und formeller Versorgung an Bedeutung – und erfordern stabile Kooperationen zwischen Wohnumfeld, zivilgesellschaftlichen Initiativen sowie öffentlichen und professionellen Diensten.  

Die Veranstaltung wurde durch zwei fachliche Keynotes eröffnet: 
• Prof. Dr. Thomas Klie (Evangelische Hochschule Freiburg) stellte das normative Leitbild sorgender Gemeinschaften vor und betonte die Rolle freiwilligen Engagements als Ressource für Teilhabe und Versorgung im Alter
• Frau Weber-Fiori (Hochschule Kempten) beleuchtete die Rolle kommunaler Akteur:innen beim Aufbau, der Begleitung und der Verstetigung solcher gemeinschaftlichen Strukturen.  

Vertieft wurde die Diskussion in vier praxisorientierten Workshops: Im Fokus standen Fragen nach Rollen, Verantwortlichkeiten und kooperativen Netzwerkstrukturen, nach Fördermöglichkeiten für vielfältiges Engagement sowie konkrete Beispiele, die aufzeigten, wie Engagement vor Ort gelingen kann.  

Für das Forum Seniorenarbeit NRW bedeutet die Veranstaltung einen wichtigen Beitrag zur fachlichen Debatte um sorgende Gemeinschaften und Engagementkoordination. Die gewonnenen Impulse fließen in die weitere Projektarbeit ein – etwa in Form von Netzwerkformaten, Qualifizierungsangeboten und Wissensbausteinen zu kooperativen Unterstützungsstrukturen.  

Auch für DavOr – Daseinsvorsorge vor Ort stärken sind die Ergebnisse der Fachveranstaltung bedeutsam: Sie tragen dazu bei, praxisnahe Perspektiven auf kommunale Rahmenbedingungen, Kooperationen zwischen informellen und formellen Akteur:innen sowie auf die nachhaltige Integration freiwilligen Engagements in die Daseinsvorsorge zu reflektieren und weiterzuentwickeln. DavOr wird diese Erkenntnisse in die konzeptionelle Arbeit und in die Entwicklung von Unterstützungsformaten für Kommunen einbeziehen.  

Insgesamt verdeutlichte die Fachveranstaltung: die Koordination von Engagement ist eine kommunale Daueraufgabe und ein zentraler Baustein zur Gestaltung des demographischen Wandels. Sie trägt dazu bei, ältere Menschen aktiv an Gestaltungsprozessen zu beteiligen, sorgende Gemeinschaften zu stärken und präventiv wirksame Unterstützungsstrukturen zu entwickeln. Forum Seniorenarbeit NRW und DavOr setzen diesen Austausch fort und werden die gewonnenen Impulse für den weiteren Projektverlauf nutzen, um gemeinsam mit kommunalen Akteur:innen und zivilgesellschaftlichen Initiativen tragfähige Wege zur Stärkung von Engagement und Sorgekultur vor Ort zu gestalten. 

In Kürze folgt die Veröffentlichung der Dokumentation der Fachveranstaltung. 

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