Digital im Alter – Bildung, Teilhabe und Verantwortung

Digitale Bildungsprozesse für ältere Menschen in seniorenspezifischen Wohnformen der institutionalisierten Altenhilfe – kurz „DiBiWohn“ ist ein gemeinsames Forschungsprojekt, das von 2020 bis 2025 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Beteiligt sind unter anderem die Katholische Hochschule Freiburg, die Universität Ulm, die Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest und die Evangelische Heimstiftung Stuttgart.

Was sich zunächst kompliziert anhört, stellt im Kern das simple Ziel der Erforschung von Teilhabeförderung älterer Menschen in institutionellen Wohnformen (betreutes Wohnen und Pflegewohnen) durch die Aneignung von Fähigkeiten und Fertigkeiten digitaler Technologien dar.

Das Forschungsvorhaben widmet sich zwei zentralen Schwerpunkten:

  • (Bildungs-)Theorie: Es wird erforscht, wie ältere Menschen lernen, mit digitalen Medien umzugehen – und welche Rolle dabei ihre bisherigen Erfahrungen mit Technik und Bildung spielen.
  • (Bildungs-)Praxis: Es werden konkrete Bildungsangebote entwickelt, z. B. Kurse zum Umgang mit Tablets oder dem Internet. Dabei helfen sich ältere Menschen gegenseitig, nach dem Prinzip „von Älteren für Ältere“.

Die Forschungsarbeit zielt darauf ab, herauszufinden, inwiefern digitale Bildungsprozesse älteren Menschen nicht nur helfen am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, sondern auch Verantwortung für andere zu übernehmen und aktiv gestaltend in ihren Sozialraum einzuwirken. In diesem Kontext werden auch Aspekte wie Zukunftserwartung, Wohlbefinden und das eigene Altersbild untersucht. Ein besonderes Anliegen ist es daher, ein modernes Bild vom Alter zu vermitteln: Ältere Menschen sind keine einheitliche Gruppe – sie bringen unterschiedliche Erfahrungen, Bedürfnisse und Fähigkeiten mit. Ziel ist es, ihre Stärken sichtbar zu machen und sie darin zu unterstützen, sich aktiv in ihre Umgebung einzubringen. Dabei wird Teilhabe nicht nur im Sinne der Teilnahme verstanden, sondern auch als Möglichkeit zur Teilgabe – also als aktiver Beitrag älterer Menschen zum sozialen Gemeinwesen.

Die Angebote werden speziell für betreute Wohnformen mit Pflege ausgerichtet, da diese durch ihre Struktur – die enge Anbindung an das Quartier und vorhandener Strukturen sozialer Teilhabe – geeignete Bedingungen für digitale Bildungsangebote bieten. Später sollen die Konzepte in der Transferphase auch auf andere Wohnformen wie Pflegeheime oder ambulante Angebote übertragen werden. Die im Verlauf der Projektlaufzeit gewonnenen Forschungsergebnisse sowie die entwickelten Bildungs- und Handlungskonzepte werden in einem Transferkonzept zusammengeführt. Dieses zielt auf eine bundesweite Skalierung ab und richtet sich insbesondere an weitere Wohnformen der Altenhilfe, darunter ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen. Zudem sollen Bildungseinrichtungen wie Volkshochschulen und Seniorenuniversitäten in das Transferkonzept einbezogen werden.

Nähere Informationen zum Projekt können Sie auf der Projektwebseite, in den Handreichungen unter u.s. Links nachlesen oder ganz einfach über die Projektvideos nachschauen.

Zur Projektwebseite

Flyer zum Projekt

Video zum Projekt

Video zur Materialsammlung „Digital im Alltag“

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