Leitfaden der Stiftung Mercator: Kriterien für wirkungsvolle Begegnungsformate

Wie können nachhaltige Begegnungsformate geplant und umgesetzt werden?

Mit dieser Frage beschäftigt sich der im vergangenen Monat durch die Stiftung Mercator veröffentlichte Leitfaden: „Irgendwie, Irgendwann und Irgendwo? Kriterien für wirkungsvolle Begegnungsformate“.

Darin wird verdeutlicht, wie wichtig bestimmte Kriterien für die Einbindung von Menschen sind, die für zivilgesellschaftliche Akteur:innen i.d.R. nicht einfach zu erreichen sind (sog. unsichtbares Drittel). Um zwischenmenschliche und gesellschaftliche Wirkung entfalten und gleiche Teilhabechancen für eine größtmögliche Gruppe gestalten zu können, ist die Qualität von Begegnungen von entscheidender Bedeutung.

Dafür werden sechs Erfolgsfaktoren formuliert, mit denen eine Annäherung an ein wirkungsvolles Begegnungsformat gelingen kann:

  • Alltagsorte als Schlüssel für Begegnung nutzen
  • Begegnung niedrigschwellig gestalten
  • Nachhaltige Verankerung statt kurzfristiger Veranstaltungen
  • Transparenz schafft Vertrauen
  • Sprache und Ansprache gezielt gestalten
  • Unternehmen als Akteur:innen für Begegnung einbinden

Finden Begegnungsformate erst einmal statt, ist dies jedoch kein Garant dafür, dass der Kontakt auch erfolgreich ist und z.B. Vorurteile zwischen sozialen Gruppen reduziert. Für erfolgreiche Kontakte gibt es nach der Kontakthypothese von Gordon W. Allport (1954) vier zentrale Bedingungen:

  • Augenhöhe
  • Gemeinsame Ziele
  • Kooperation
  • Unterstützung von außen

Der Leitfaden ist so aufgebaut, dass nach der Lektüre eine Checkliste zum Ausdruck und Ausfüllen zur Verfügung gestellt wird. Damit lassen sich einzelne Schritte vor dem Stattfinden des Begegnungsformates kleinschrittig reflektieren, um ein besseres Gefühl für Kontext, Zielgruppe, Bedarfe, Mehrwerte, Inhalte, Orte und mögliche Partner:innen zu erlangen.

Im digitalen Zeitalter nimmt v.a. der Kontakt über digitale Medien an Bedeutung zu, birgt jedoch auch großes Exkludierungspotenzial für diverse soziale Gruppen und Alterskohorten. Um Teilhabe digital möglichst niedrigschwellig zu ermöglichen, hat zum Beispiel das Forum Seniorenarbeit NRW in der Vergangenheit den „Methodenkoffer. Zugänge in die digitale Welt gestalten“ kostenlos öffentlich zur Verfügung gestellt. Hier finden Interessierte u.a. Erklärungen dazu, wie digitale Teilhabe an (kulturellen) Veranstaltungen niedrigschwellig gestaltet und für ältere Menschen ermöglicht werden können.

Sowohl Leitfaden als auch Methodenkoffer stehen unter den unten stehenden Links kostenlos zum Download zur Verfügung. Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Erfolg bei der Planung des nächsten Begegnungsformates!

Leitfaden Stiftung Mercator

Methodenkoffer Forum Seniorenarbeit NRW

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